Jedes Jahr unterstützen wir mit Spenden soziale Projekte, bisher hauptsächlich in der Kinder-und Jugendarbeit. 2014 spendeten wir Wärme für die Kultur. Damit haben wir nicht nur Wärme für die Zukunft gespendet, sondern sind auch Teil eines herrlichen Projektes geworden: An der Grenze zwischen Lindenau und Plagwitz, jenen Stadtteilen Leipzigs, die für ihre aufstrebende Künstlerszene und lebendige Kulturlandschaft immer mehr an Bekanntheit erlangen, liegt in einer kleinen Seitenstraße der Lindenfels Westflügel.
Jugendstilelemente, Plakate und kleine Kunstwerke, ein kleiner Garten in alten Ofenrohren und Tonnen lassen erahnen, was sich hinter dem großen roten Eisentor in der sonst eher unscheinbaren Fassade des denkmalgeschützten Gebäudes verbirgt… Nach mehr als hundert Jahre des Leerstandes, der Nutzung als Ofenrohrfabrik und des langsamen Verfalls betreten Figurenspieler den alten Ballsaal und beschließen, die Ruine zu neuem Leben zu erwecken.
Unter dem Namen Lindenfels Westflügel wird den alten Mauern neuer Odem eingehaucht. Das Figurentheater Wilde & Vogel macht es sich zu Aufgabe, inmitten von Schutt und Staub erste Veranstaltungen zu organisieren und startet im Jahre 2003 die Ballhausnächte. Großer Zuspruch von Stadt, Publikum und der Figurentheater-Szene treiben die Motivation an. Es wird ein Verein gegründet, erste Festivals organisiert und Fördergelder beantragt. Seitdem ist viel passiert. International bekannte Größen des Figurentheaters gehen im Westflügel ein und aus, und der Ort, der als Spielstätte und Produktionsort fungiert, ist im internationalen Netzwerk von Figuren- und Objekttheater zu einem zentralen Knotenpunkt geworden.
Seit Jahren diente dort eine provisorische Heizanlage als unbefriedigende Lösung, der es an Praktikabilität und Nachhaltigkeit fehlte. Nun wärmen zwei ganz besondere firetubes dieses über 100 Jahre alte Haus. Unterstützt wurden wir dabei tatkräftig durch Markus Manzek, die Firma Anselment hat die einen Pufferspeicher gespendet und die Fa. RAAB stellte die Schornsteinmaterialien zur Verfügung. Ganz besonders bedanken wir uns für die Unterstützung des Projektes durch den Aktionskünstler Jim Whiting, der mit seiner unbezahlbaren Stahlfigur den Ofen zum Drehen bringt und bei dem Leipziger Metallbildhauer Christian Schmit, der die Konstruktion geschaffen hat, in der das Männchen seine Runden läuft.